Mittwoch, April 27, 2005

Rennradfrauen

Das Buch "Radsport" von Peter Konopka ist wohl eins der umfangreichsten und dabei doch sehr leserlichen Bücher über das Rennradfahren.
Beim Thema Training haben meine feministischen Antennen jedoch ausgeschlagen und mir standen kurzzeitig die Haare zu Berge. Alleine, dass ein Artikel den Frauen und Mädchen gewidmet ist, was ja grundsätzlich sehr löblich ist und eines den Kindern und Jugendlichen. Sind Mädchen keine Kinder und Jugendliche?

Weiter geht es mit: "Zunächst sind aber einige Fehlvorstellungen zu beseitigen, welche die sportliche Betätigung und Trainierbarkeit der Frau im Radsport betreffen." Von welchem Jahrhundert spricht Herr Konopka? Wobei der Ausdruck "Trainierbarkeit" so versachlichend ist, dass die Unsicherheit deutlich zu spüren ist und ich dann doch schmunzeln muss (Assoziationen vom "dressierte Mann" fällt leicht). Herr Konopka scheint wohl zu wissen, dass er sich auf schwierigem Terrain befindet.

Inhaltlich ist es dann ganz interessant, etwas über die Geschichte der Frauen im Rennradsport und die biologischen Unterschiede zwischen Männer und Frauen zu erfahren. Leider muss dann doch dreimal betont werden, wie schön und anmutig Hanka Kupfernagel ist. "Die ausgewählten Fotos beweisen, dass die Schönheit der Frau auch durch den Radsport ästhetisch zum Ausdruck gebracht werden kann." Will er denn Männern nun den Frauenradsport schmackhaft machen oder den Frauen. Eine vage Vorstellung der Träume eines Herrn Konopka überkommt mich, Kalenderblätter mit Hanka und ihrem Rennrad, etc. brrh!

Fazit: Wahrscheinlich wartet die Welt darauf, dass ich endlich ein Buch über uns Rennradfrauen schreibe!

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